Tauchen und Reisen auf der Insel Gozo

Gozo Tauchen Unterwasserwelt

Nur gut zwei Stunden Flug mit Air Malta entführen in ein für viele unbekanntes Archipel aus 7 Inseln auf halben Weg zwischen Sizilien und Nordafrika. Man fährt links, bezahlt mit Euro, spricht Englisch und Malti. Die wechselvolle Geschichte, die sich bis ins 5. vorchristliche Jahrtausend zurückverfolgen lässt, hat viele Spuren hinterlassen. Als bekanntester Tourist der Antike blieb Odysseus für 7 Jahre als Gast der Nymphe Kalypso, bis er sich für neue Abenteuer wieder nach Griechenland aufmachte. Die Sprache Malti hat sich überwiegend aus dem Arabischen entwickelt und ist die einzige, die nicht auch mit arabischer Schrift geschrieben wird. Versuchen Sie erst gar nicht Ortsnamen wie Xewkija oder Xlendi nach unserem Leseverständnis auszusprechen. Es liegen Welten zwischen Wort und Schrift. Dafür haben Sie an den 12 Tauchbasen der Insel Gozo keine Sprachprobleme und jeder Tauchtag wird Ihnen den unvermeidlichen Abschied schwerer machen.

Über den Staat Malta und deren zum Archipel gehörende Inseln Gozo und Comino, dem Kleinod zwischen beiden, weiß man offen gestanden in Deutschland recht wenig.
Nach der Landung auf Malta, der moderne Flughafen Luqa liegt südlich der Hauptstadt La Valletta, gibt es verschiedene Möglichkeiten nach Gozo zu gelangen. Mit einem voraus gebuchten Taxi erreichen Sie den 27 km entfernten Fährhafen Cirkewwa in etwa 40 Minuten. Das kostet pro Strecke knapp 30 Euro, je nach Anbieter. Der öffentliche Bus kostet rund 2,30 Euro für dieselbe Strecke. Sie können sich auch im Fullservice mit einem Bus bis zum Zielhotel bringen lassen, das kostet inklusive Fährticket rund 14 Euro und dauert etwa 2,5 Stunden. Sie können sich aber auch gleich einen Wagen mieten um unabhängig ihr Ziel zu erreichen und um auf Gozo mobil zu sein, was sich auf alle Fälle lohnt. Hierfür berechnen Sie etwa 40 Euro pro Tag für einen Ford Fiesta. Nehmen Sie sich am besten das kleinste Fahrzeug, denn viele Straßen in den Städten und auf dem Land sind recht schmal und haben sie ein mobiles Navigationssystem, nehmen Sie es mit in den Urlaub. Ach ja, die Fähre bezahlt man erst bei der Rückfahrt von Gozo nach Malta. Das ist praktisch und kostet pro Person keine 5 Euro.

Während man sich auf Malta durchaus für den Tourismus in vertretbarem Maß geöffnet hat, halten die Einwohner von Gozo bewusst mögliche Bestrebungen zurück, die wunderbare Ruhe und Gelassenheit der Insel zu zerstören. Es gibt keine Bettenburgen, keine Souvenirläden mit Gummientchen, Badebooten und Luftmatratzen vor der Tür. Haben Sie vergessen, die Badehose einzupacken, dann müssen Sie ein Geschäft in der Hauptstadt Victoria, die unter Einheimischen heute noch ihren alten Namen Rabat trägt, aufsuchen. Das ist aber kein Problem, denn wo immer Sie auf der 14 x 7 Kilometer winzigen Insel auch hin wollen, alle Wege führen über Victoria.
Reichlich Süßwasser im Kalkgestein Gozos sorgt dafür, dass die Insel weit grüner erscheint, als die Hauptinsel Malta, was auch dem Auge gut tut.
Dennoch ist interessant, dass der Tourismus für Malta eine wirtschaftlich tragende Säule darstellt. Es gibt keine Industrie oder Bodenschätze, andererseits ist man mit dem Ertrag eigener landwirtschaftlicher Produkte und dem Fischfang so gut aufgestellt, dass sich die Inseln vollständig selbst versorgen können. Was Sie im Supermarkt an zusätzlichen Produkten finden, die nicht auf Malta oder Gozo hergestellt wurden, kann man genau genommen als nicht wirklich nötig einordnen.
Das ist in Europa einmalig, wie vieles andere hier in der Mitte zwischen Europa und Afrika, unweit einer der Wiegen des Weißen Hai. Doch Sie können beim Thema Hai entspannt bleiben, es gibt seit Jahrzehnten keine Feedbacks zu entsprechenden Sichtungen. Allerdings wurde in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts wohl der weltweit größte Weiße von einem Fischer aus dem Wasser gezogen.

Selbstredend ist der Tauchsport auf Gozo praktisch zuhause. Seit den 80er Jahren gibt es Basen, die teils von Einheimischen, teils von nicht auf Malta beheimateten betrieben werden. Bis zur Aufnahme Maltas in die EU war es für Ausländer unmöglich, ohne einen örtlichen geschäftsführenden Partner ein Unternehmen zu gründen. Seit 2004 unterliegen Bürger der EU nicht mehr diesen Auflagen und so hat sich auch für Heike und Thomas, Eigentümer von Nautic Team Gozo in Marsalforn, unserer Partnerbasis für diese Reportage, vieles vereinfacht.
Unter insgesamt 12 Basen kann man wählen. Und diese befinden sich nicht unbedingt in Sichtweite zum Meer. Typischerweise wird das Gros der rund um die Insel verteilten mehr als 40 Tauchplätze mit einem Jeep oder Kleinbus angefahren. Die Wege sind kurz, in längstens 20 Minuten ist man am Ziel. Von drei Basen, so auch von Nautic, Team Gozo werden im Sommerhalbjahr auch Boote eingesetzt, um die Spots, die von Land aus gar nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen zu erreichen sind, anbieten zu können.
Mit den Tauchbooten werden zusätzlich Ziele vor der noch weit kleineren Nachbarinsel Comino angesteuert, dort gibt es u.a. einen reizvollen Wrackspot. Und wem die Wracks, Höhlen und Grotten auf Gozo nicht genügen, kein Problem, mit dem Fahrzeug der Basis geht’s ab nach Malta und von Land aus sind noch mehr speziell versenkte aber auch tatsächlich bei Unglücksfällen gesunkene Schiffe zu erkunden, bis hin zu einem U-Boot. Da Malta zum Commonwealth zählt und erst 1964 von England unabhängig wurde, gab es im Zweiten Weltkrieg eine Reihe von Kämpfen rund um die Inseln, die für viele Wracks von Schiffen und Flugzeugen verantwortlich sind.

Sporttaucher und Technische Taucher werden auf Gozo gleichermaßen gut bedient. Viele Basen haben die dafür erforderlichen Gase und füllen nicht nur bis zu Nitrox 32. Alle Sauestoffgemische bis 100% und Trimixfüllungen sind zu bekommen. Man muss nicht, kann aber tief und lang tauchen. Dekotauchgänge sind bei diversen Wracks oder Höhlen unvermeidlich, möchte man sich in Ruhe alles ansehen, was der jeweilige Spot unter Wasser zu bieten hat. Mit Doppeltanks auf dem Rücken, D 8,5 l oder D 12 l mit V-Weights sind zum Beispiel bei Nautic Team Gozo zu bekommen, geht’s auf Tiefe. Eine entsprechende Ausbildung vorausgesetzt, erhält man zusätzlich Dekostages und so ist man bestens gerüstet, Gozo unterhalb der Wasserlinie zu erforschen.

Die Tauchsaison auf Gozo

kennt hauptsächlich zwei Jahreszeiten, Mai bis September und als Spätsommerschmankerl noch den November. Die meisten Basen haben jedoch ganzjährig geöffnet. Und theoretisch ist es möglich ganzjährig zu tauchen, da man auch bei starkem Wind meist noch von geschützten Buchten aus ins Wasser gelangt. Dass es auch mal rund um die Insel unmöglich ist, einen geeigneten Tauchplatz zu finden, haben wir aber selbst schon erlebt. Das ist selten, kann aber passieren.
Manche Landeinstiege, die teilweise entlang von schmalen Pfaden und in den Fels gehauener Stufen ins Wasser führen, können unter Umständen im Winter nicht genutzt werden, weil das Meer immer wieder Leitern aus der Verankerung reißt, die zumindest zum Verlassen des Wassers nach dem Tauchgang gebraucht werden. Man macht sich daher erst nach der Wetterumstellung, wenn die Winterstürme an Kraft verlieren, daran, die Leitern neu zu befestigen.
In den klassischen Wintermonaten ist ein Trockentauchanzug empfehlenswert, oder ein 7 mm Halbtrockener mit Weste. Anfang April hatten wir Wassertemperaturen von 20°C an der Oberfläche und 16°C auf -30 Meter und darunter. Im Sommer genügt zumeist ein 5 mm Anzug für normale Sporttauchgänge bis – 40 Meter.
Auch wenn uns die Sichtweite Anfang April etwa am Wrack der Karwela wirklich begeisterte, so wurden wir belehrt, dass das nur ein Vorgeschmack von 50% sei, im Sommer sähe das noch viel eindrucksvoller aus.

Tauchplätze – die Klassiker unseres Besuchs bei Nautic Team Gozo

Rund um Gozo sind 64 Tauchplätze gelistet, die von Land oder vom Boot aus zu erreichen sind. Bootstauchgänge sind auf das Sommerhalbjahr konzentriert. Wer für sich Tauchziele in größeren Tiefen sucht, kann beim Wrack der HMS Southwold die Marke von -78 Metern erreichen, was natürlich Trimix – Tauchern mit offenem oder geschlossenem Kreislauf vorbehalten bleibt. Insgesamt 6 Tauchplätze führen tiefer als 41 Meter, 28 Tauchspots bieten -30 Meter und mehr. Der Rest ist im Durchschnitt moderat und auch für weniger geübte Taucher entspannend. Soweit man keinen Wracktauchgang macht, bieten Steilwände und Grotten immer wieder ein atemberaubendes Ambiente. Inselnah sind Begegnungen mit größeren Fischschwärmen selten.

Inland Sea: Das muss man gesehen und betaucht haben, sonst hat man einen wirklichen Klassiker verpasst. Im Osten der Insel ist die malerische, gerade mal drei Meter tiefe Bucht Dwejra, die durch ein 80 Meter dickes Felsmassiv vom offenen Meer abgeschnitten ist. Durch den Fels führt ein entsprechend langer Naturtunnel mit Steilwänden und Überhängen ins offene Meer. Je weiter man sich dem dunkelblau schimmernden Ende des Tunnels nähert, umso tiefer fällt der Grund ab. Am Ausgang zeigt der Computer -24 Meter, von dort ginge es dann rasch weiter auf über -50 Meter. Das Ambiente ist da aber wenig interessant, wird aber gerne zur Ausbildung im Technischen Tauchen genutzt. Übungen für Advanced Nitrox und Trimix sind so von Land aus möglich.
Um vom meeroffenen Ende des Tunnels den Tauchgang weiter zu führen, gibt es zwei Möglichkeiten. Taucht man Richtung Norden, Steilwand rechte Schulter, flott weiter, kommt man nach etwa 10 Minuten zu einer geräumigen Grotte. Wählte man indessen den Weg nach Süden, Steilwand linke Schulte, käme man zum über Wasser spektakulären Azur Window, einem gewaltigen Torbogen, der von Wind und Wellen in einem vom Land abstehenden Fels geformt wurde. Und nur wenige Meter weiter erreichte man dann auch noch den Tauchplatz Blue Hole mit unglaublich schönen Gesteinsformationen und einem Felsportal in -18 Meter Tiefe, ein echtes Tauchspektakel.
Da der Zugang zum Blue Hole von Land aus mit einiger Kletterei verbunden ist, wäre die Alternative, sich diesem Spot vom Inland Sea aus zu nähern. Wirklich Spaß würde es aber nur mit einem Scooter machen, um die langen Wege unter Wasser bequem und ohne übertrieben große Atemluftvorräte zurückzulegen.

Wrack MV Karwela: Die Karwela, eine ehemalige Touristenfähre, wurde im August 2006 im Süden der Insel versenkt, um ein künstliches Riff zu bilden. Man versucht auf Gozo mit unterschiedlichsten Mitteln, der Fischwelt eine neue Heimat zu bieten. Dazu gehört auch die 58 Meter lange Karwela, die aufrecht in 42 Meter Tiefe auf dem Sandgrund steht und bequem von Land her erreicht wird. Das Antauchen des Wracks im klaren Wasser ist bereits ein Erlebnis. Sich dann durch die Karwela zu bewegen, der zentralen Treppe entlang in das nächst tiefere Deck zu tauchen, das von Fensteröffnungen noch gut beleuchtet ist, dann noch ein Deck tiefer, das ohne eigene Lampe nur noch eine schummrig dunkle Wrackszenerie bietet, das macht Laune. Wrackliebhaber mit und ohne Kamera kommen voll auf ihre Kosten, doch dieser Tauchgang ist grundsätzlich als Dekotauchgang zu planen. Möchte man sich in Ruhe umsehen, Fotos machen, dann sind 20 Minuten Grundzeit auf 40 Meter für die Tauchgangplanung anzusetzen. Entsprechend ist im Minimum eine 15 l Flasche zuzüglich einer Stage mit Dekogas einzuplanen.
Soweit möglich wurden alle Shots und Fenster in diesem Wrack vor der Versenkung so weit geöffnet, natürlich auch alle Gläser entfernt, dass notfalls der Weg nach außen auch direkt gefunden werden kann, nicht nur über die Treppen und durch die Decks.
Etwas speziell wäre der Besuch des Maschinenraums. Hierzu müsste man sich durch einen senkrecht führenden Schacht in das dunkle Ambiente des Schiffsbauchs hinablassen. Es sind auch hier 40 Meter Tauchtiefe in der Planung zu berücksichtigen. Leider war das für uns nicht mehr machbar, da ein dritter Tauchgang, für den nächsten Tag geplant, wettermäßig nicht mehr möglich war.
Nahe der Karwela ist die 39 Meter lange, ehemalige Fähre Cominoland ebenfalls 2006 versenkt worden. Die Tauchtiefen dort liegen zwischen 32 und 40 Metern. Vom Erscheinungsbild ist die Cominoland allerdings nicht so beeindruckend, da verschiedene Teile der Aufbauten bereits verfallen sind.

Billinghurst Cave: Im Norden Gozo`s öffnet sich unmittelbar am Landeinstieg (Leiter) in etwa 10 Metern Tiefe eine weitläufige Grotte, die sich zur Billinghurst Höhle entwickelt. Bereits der Eingangsbereich ist atemberaubend. Ohne eigene Lampen geht hier garnichts, das weitere Eindringen in die nasse Unterwelt Gozo`s bleibt erfahrenen Spezialisten überlassen. Um dem Tauchgang auch ohne Höhlenexperience einen zeitlich umfassenden Sinn zu geben, taucht man erst entlang der Steilwand rechte Schulter bis zur Shrimpcave, um sich in aller Ruhe im Licht der Tauchlampe dort das wurlende submarine Leben anzusehen.

Sie werden mehr als einen Urlaubsaufenthalt benötigen, um das Gros der abwechslungsreichen Tauchplätze wenigstens einmal besucht zu haben. Vormerken sollten Sie sich auf jeden Fall noch die Wracks MV Xlendi, P31, Rozi, P29 Boltenhagen, Um el Faroud, HMS Hellespont (Raddampfer aus Holz) und den Blenheim Bomber.

Nautic Team Gozo in Marsalforn

Seit 1994 betreiben Heike Merz und Thomas Zurawski ihre Basis, die gleichzeitig ein gut sortierter Shop für Tauchequipment und Sportfashion ist. Heike ist eine interessante Persönlichkeit in der Tauchszene. Als UW-Fotografin arbeitet sie auch heute noch bevorzugt analog. In Workshops gibt sie ihr Know How gerne weiter. Möchte man ihr auch an andere Stelle begegnen, dann sollte man in eines der beiden Opernhäuser von Gozo gehen. Im dortigen Orchester und im Staatsorchester spielt sie Saxophon, als erste und einzige Frau generell auf Malta.
Die taucherischen Qualifikationen der beiden sind vielfältig. Heike ist CMAS TL **, Instructor bei IDDA (International Disabled Divers Association) , VDST / CMAS Fotoinstructor **, Tauchlehrerein für Kinder und Ozeanologie.
Thomas ist CMAS/IAC Course Director und TEC Course Director sowie staatlich anerkannter Diplom – Sporttauchlehrer. Er ist spezialisiert auf Technical Diving, Cavern & Cave Diving sowie Wracktauchen.
Ein breit gefächertes Ausbildungsangebot dürfte keine Wünsche offen lassen im Sport- und Techtauchbereich. Bis zum TL*** und TRIMIX Instructor wird unterrichtet, es gibt diverse Crossover Angebote. Zusätzlich wird Technisches Tauchen auch nach TDI Standards ausgebildet und nach PADI bis zum Divemaster. Ausbildungssprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch.
Soweit erforderlich können Tauchgenehmigungen über die Basis vermittelt werden. Bei Bedarf werden auch tauchsportärztliche Untersuchungen abgewickelt.
Zusammen mit ihrem Team qualifizierter Tauchlehrer werden die Wünsche der Gäste individuell und professionell umgesetzt. Das bestätigen eine Vielzahl von Auszeichnungen, so als VDST/MTA, als Allstar Center, mehrfach als fotografenfreundliche Basis ausgezeichnet und als IAC 5-Star Center.
Im Sommerhalbjahr geht’s nicht nur mit den Allradtrucks und Bussen zu den Tauchspots, dann ist auch die 10 Meter lange „Salty Dog“ mit Platz für 20 Tauchgäste im Einsatz. Über eine bequeme Leiter kommt man wieder an Bord und unterm Sonnendach ist Schatten für alle.
Nicht nur Pauschalangebote für den Tauchurlaub sind bei Nautic Team Gozo direkt buchbar. Flüge, Transfers und unterschiedliche Unterkünfte werden vermittelt sowie die Anmietung von Leihwägen, Motorrollern oder Fahrrädern unterstützt.
Man spürt bei Heike, Thomas und dem Team mit Mirco, George, Oliver, Christina und John die Begeisterung für das Tauchen generell und das Tauchen rund um Gozo im Besonderen. Eine herrlich entspannte Atmosphäre begegnet einem, von absolut professioneller Grundlage ausgehend.
Und wer nicht mit unterschiedlichsten Atemgasen im Gepäck Gozos Unterwelt besuchen möchte, auch Freediving – Kompetenz ist bei Nautic Team Gozo im Angebot.
Die Basis hat von März bis Anfang Januar geöffnet, Montag bis Samstag von 8:00 – 18:00 Uhr.

www.nauticteam.com

Nautic Team Gozo
Triq Il Vulcan, Marsalforn / Gozo MFN 1211, Malta
Tel:+356 2155 8507

Gozo Technical Diving

Seit 2011 sind der Schweizer Tom Steiner und die Französin Audrey Cudel auf Gozo als jüngstes Ausbildungszentrum aktiv. Sie haben das Unternehmen von Frankie Magro übernommen, der 1988 in Xewkija die Tauchschule mit Shop und Guesthouse eröffnete.  Gozo Technical Diving hat für Ausbildungszwecke einen eigenen Pool zur Verfügung, sehr praktisch, geht es um die optimale Konfiguration von Sidemount Equipment. Denn Tauchen auf Gozo ist ein besonderes Erlebnis.
Auch wenn normale Sporttaucher bei Gozo Diving mit Equipment versorgt und mit dem Jeep zum Tauchplatz gebracht werden, das Hauptgeschäft und die erklärte Leidenschaft von Tom sind alle Arten von Tek-Kursen sowie die Instructorausbildung. Diesbezüglich ist er seit 20 Jahren im Geschäft. Es wird das gesamte Spektrum der Verbände TDI, PADI, ISE und Protec in Kursen mit maximal 2 Schülern vermittelt. Es wird in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch und Spanisch unterrichtet.
Als Spezialistin für das Sidemounttauchen bildet Audrey diese mehr und mehr gefragte Speciality für Sport- und Techtaucher mit großer Begeisterung aus. Und es gibt wohl kaum einen Tauchgang den Audrey „privat“ begleitet, bei dem sie keine Foto- oder Videoaufnahmen in ihrem unverkennbaren Stil in Schwarz/Weiß produziert.
Tom und Audrey haben auch Freediving – Kompetenz und können so das gesamte Spektrum an Tauchaktivitäten anbieten.
Wer im Winter bei Gozo Technical Diving einen Kurs belegen möchte, sollte das rechtzeitig vorher abklären, denn Tom und Audrey sind auch gerne mal beim Höhlentauchen in den Tropen unterwegs.
Ausgesuchtes Tech – Equipment führender Hersteller gibt es vor Ort und auch in ihrem Onlineshop zu kaufen.

www.gozotechnicaldiving.com

Gozo Technical Diving
Mgarr Road, Xewkija / Gozo
Tel.: +356 79009565 / +356 79009575

Anreise

Air Malta ist für den Direktflug auf das Archipel im Mittelmeer die unkomplizierte erste Wahl. Je nach Abflugort gibt es sogar tägliche Verbindungen von Deutschland aus, wie z.B. von München. Als Fluggeräte kommen moderne Airbus 319 und 320 zum Einsatz. Sportgepäck wird bis zu einem Maximalgewicht von 32 Kilo zum Preis von € 30,- pro Strecke mitgenommen (Stand 9.14). Voraussetzung für diesen Preis ist die Online – Vorabbuchung, die bis spätestens 4 Stunden vor dem Start möglich ist. Weisen Sie Ihr Sportgepäck erst beim Einchecken am Counter aus, wird es teurer. Es lohnt sich hinsichtlich der Preise fürs Sportgepäck immer wieder einmal ein Blick in die Website von Air Malta, außerhalb der Hochsaison gibt es gelegentlich Schnäppchenangebote.
www.airmalta.com/home-de-de

Reisetipps

Malta ist Mitglied der EU, Zahlungsmittel ist der Euro. Für die Einreise genügt für Deutsche und Österreicher ein gültiger Personalausweis. Amtssprachen sind Malti und Englisch. Es wird links gefahren. Strom: 230V. In Privatunterkünften kann es vorkommen, dass die Steckdosen dem in England verwendeten System mit drei Kontakten entsprechen. Stecker Adapter mitnehmen!
Wasser: Das Leitungswasser wäre trinkbar, dennoch empfehlen wir lieber zu Mineralwasser zu greifen.

Übernachtung

Für den Zeitraum unserer Reportage waren wir im Hotel Calypso, direkt am kleinen Hafen von Marsalforn, untergebracht. Das moderne Haus ist praktischerweise nur zwei Steinwürfe von Nautic Team Gozo entfernt. Die Zimmer sind großzügig geschnitten. In allen Räumen sind Sie kostenlos mit dem Gäste – WLan online. Zum Relaxen gehen Sie aufs Dach. Dort ist ein großer Pool mit ausreichend Sonnenliegen und gemütlichen Schattenbereichen. Das Frühstücksbüfett ist so reichhaltig, das wirklich keine Wünsche offen bleiben. www.hotelcalypsogozo.com/
Vom Hotel sind es nur ein paar Schritte zu landestypischen Restaurants und Bars, wie dem Smugglers Cave gleich nebenan. Aber auch Freunde von Italienischer oder chinesischer Küche haben einen ganz kurzen Weg. www.smugglers.com.mt/
Einen Absacker mit netten Gesprächen und immer wieder auch mit Lifemusik untermalt empfehlen wir in der GLASSBOX zu nehmen. www.glassboxbar.com

Neben Hotels und Apartments als Feriendomizil sind auch liebevoll restaurierte alte Farmhouses, die je nach Menge der Schlafzimmer bis zu 10 Gäste beherbergen können, sehr beliebt. Die meisten haben im Innenhof sogar einen Pool. So unscheinbar in die Landschaft integriert, so beeindruckend ist das stimmungsvolle Ambiente im Inneren der Häuser. Hier wird der Urlaubsaufenthalt zum Genuss.
www.visitmalta.com/de/farmhouses

Geschichte

Ausgehend von der Besiedelung Europas und Nordafrikas ist die Geschichte von Gozo, die natürlich mit der der Hauptinsel Malta zusammenhängt, recht wechselhaft. Menschliche Behausungen datiert man auf Gozo auf etwa 5000 v. Chr. zurück. Erste Siedler kamen vom 88 Kilometer entfernten Sizilien. Die ältesten, frei stehenden Steinbauten, der Welt, die Ggantija Tempel sind gut 5600 Jahre alt. Die beeindruckend gut erhaltene Tempelanlage liegt bei ix-Xaghra. Man betritt die open air Anlage durch einen modernen Museumsbau, in dem viele Fundstücke von Ausgrabungen in der Anlage ausgestellt sind. Die Phönizier sind als die Händler des Mittelmeerraums bekannt, von ihnen stammen die ersten Aufzeichnungen zu Gozo. Ihnen folgten die Karthager, Griechen und Römer. Das Christentum wurde 60 n. Chr. vom Heiligen Paul auf die Insel gebracht und kam später unter den Byzantinern richtig zur Geltung. Im späten 9. Jahrhundert übernahmen die Araber die Regie und führten Wassermühlen und Baumwollpflanzen ein. Der sprachliche Einfluss der Araber hat in der Staatssprache Malti heute noch Bestand. Interessanterweise ist Malti die einzige arabisch orientierte Sprache, die mit lateinischer Schrift geschrieben wird.
Die Normannen brachten 1090 das Christentum erneut auf den Weg und in der folgenden Zeit gaben sich deutsche, französische und spanische Adlige als Herrscher die Klinke in die Hand. Eine wichtige Epoche war die der Malteserritter von 1530 bis zu Napoleons Ankunft 1798. Weil die Ritter eigentlich vorhatten, einmal zu ihrem Ursprung auf Rhodos zurückzukehren, der ihnen von osmanischen Türken genommen worden war, bemühten sie sich kaum, Befestigungsanlagen auf Gozo zum Schutz vor Seeüberfällen zu bauen. Immer wieder überfielen die Türken die Inseln, bis sie 1551 bis auf 40 Alte und Gebrechliche die 5000 Bewohner Gozos in Ketten legten und versklavten.
Für die ständig geldknappen Franzosen, Napoleons Feldzüge kosteten einiges, war es zunächst ein Leichtes, die maltesischen Inseln einzunehmen, um Wohnhäuser und Adelssitze zu plündern. Als man sich daran machte, auch noch die Kirchen auszuräumen, platzte den hochreligiösen Inselbewohnern der Kragen und nach nur drei Monaten war der französische Spuk beendet. Mit Hilfe der Briten wurden die letzten Franzosen zwei Jahre später ganz von den Inseln vertrieben. Mit dem Pariser Vertrag von 1814 wurde Malta britische Kolonie und 1974 eine Republik, 1979 verließ das letzte britische Militärpersonal die Inseln und am 1. Mai 2004 wurde der Beitritt zur EU besiegelt.

Ausflüge

Was sie gesehen haben müssen ist natürlich das bekannteste Wahrzeichen, das Azur Window und südlich daneben der Fungus Rock bei Dwejra. Das ist auch gleich nahe dem Inland Sea. Machen Sie sich den Spaß, im kleinen Ausflugsboot den Tunnel durch die Felsklippe zu befahren, um dann vom Meer aus noch einnen Blick auf das Azur Window zu werfen.
Darfs etwas mythisch sein, dann können Sie sich zumindest von außen der Höhle der Nymphe Kalypso nähern, bei der es Odysseus 7 Jahre ausgehalten hatte. Die prähistorische Tempelanlage von Ggantija haben wir schon erwähnt. Die mächtige Zitadelle im Herzen der Hauptstadt Victoria könnte Sie noch interessieren oder die Basilika von Ta` Pinu. Und schauen Sie sich an flachen, felsigen Küstenabschnitten die in den Stein gehauenen flachen Becken an, in denen Meerwasser verdunstet wird, um das berühmte Gozitanische Meersalz zu gewinnen. Es gibt Becken, die Hunderte von Jahre alt sind. Diese Art der Salzgewinnung ist stark von den Launen der Natur abhängig. Für die wenigen Gozitaner, die das seit vielen Generationen in der Familientradition weiterführen, lohnt sich das Geschäft aber immer noch. Seit über 150 Jahren hat die Familie Cini ihre Salzgewinnung östlich von Marsalforn, seit 40 Jahren Emmanuel Cini, dem nun seine Tochter Josephine nachfolgt. www.facebook.com/pages
Das als kleine Auswahl an Ausflügen.

Kulinarisch

Von Gozos Weingärten und Gemüsefeldern landet so gut wie nichts in Läden außerhalb des Archipels. Man baut genügend an, um sich mit allem selbst zu versorgen und das richtig gut. Was gekocht auf den Teller kommt, hat aufgrund der wechselvollen Geschichte von Herrschern und Besiedelung auch unterschiedliche Wurzeln, die sich mehr oder weniger stark wiederspiegeln. Die Nähe zu Sizilien kommunizieren die Nudelgerichte und Soßen. Allerdings greift man beim Kochen weniger zu Olivenöl als zu Schweinefett. Probieren Sie einmal Bragoli, das sind in Wein geschmorte Rindsrouladen mit Speck und Eiern gefüllt. Traditionell werden sie in einer Tunke mit dunklen Bohnen serviert.
Natürlich zählt auch Fisch zum traditionellen Essen. Auf kurzem Weg werden Thunfisch, Schwertfisch und Lampuki (Goldbrasse) aus dem Meer geholt, auch Tintenfisch gehört dazu.
Um sich ein ganz persönliches Bild von nachhaltiger Landwirtschaft, Tierhaltung und Nahrungsmittelproduktion zu machen, ist ein Besuch des Ta` Mena Estate ein Muss. Es ist im Besitz der Familie Spiteri. Zusammen mit Vater Frank widmen sich die Geschwister Joseph, Margaret, Philip, Mark und Patrick um das Anbaugebiet unter ökologischen, biologischen und wirklich menschlichen Bedingungen Schritt für Schritt zu entwickeln. Alle gehen „normalen“ Berufen nach, Margaret, die uns das Anwesen liebevoll zeigte ist zum Beispiel Ärztin. Man kann auf Vermittlung des Guts auch Farmhouses mieten und dort den Urlaub verbringen, eine eindrucksvolle Führung auf sich wirken lassen und sich mit Spezialitäten aus der Küche verwöhnen lassen. Das Essen schmeckte wundervoll und der Wein…. www.tamena-gozo.com/

Und zum krönenden Abschluss ein Abendessen im Restaurant Tmun in Mgarr. Leli und Jane Buttigieg haben eine sterneverdächtige Küche, stilvolles Ambiente, einen ausgezeichneten Service und dennoch eine erfrischende Leichtigkeit ihre Gäste zu verwöhnen. Es ist ratsam, einen Tisch zu reservieren, ein spontanes Abendessen im Tmun, gleich am Fährhafen gelegen, könnte sonst ins Wasser fallen. Dann verpassen Sie vor allem Meeresfrüchte, Lamm und Steaks, auf den Punkt gegart und angerichtet, wie im Bilderbuch der haute cousine. Die Köche zaubern eine gelungene Mischung aus gozitanischer, italienischer und internationaler Kochkunst, begleitet von einer erlesenen Auswahl hervorragender Weine. Und, das können Sie sich leisten. Schauen Sie sich die Speisekarte auf der Webseite von Tmun an und reservieren Sie am besten heute schon einen Tisch.

www.tmunmgarr.com

Gozo, 8. März 2017: Das bekannteste Wahrzeichen der Insel, das Azure Window bricht im Sturm zusammen

Die Meldung fühlte sich zunächst wie ein Aprilscherz an, doch dazu stimmte das Datum nicht. Bilder und Videos beweisen leider, dass das weltbekannte Wahrzeichen der Insel Gozo nicht mehr in Natur betrachtet werden kann. Am 7. März 2017 tobte ein so starker Sturm, dass sogar die Fährverbindung zur Insel Malta eingestellt werden musste. Über viele Jahrtausende trotze das Naturdenkmal den immer wieder über die Insel ziehenden Unwettern und niemand hätte es je für möglich gehalten, dass der imposante Torbogen einstürzen könnte. Selbst der mächtige Pfeiler, der das Dach des Azure Window meerseitig stütze, ist völlig verschwunden. Jetzt können die Bruchstücke nur noch unter Wasser betrachtet werden an diesem beliebten Tauchplatz, soweit es das Wetter zulässt.
Und Gozo muss sich zur internationalen Charakterisierung seiner Insel in Werbe- und Reiseprospekten ein neues, unverwechselbares Aushängeschild suchen – oder man baut das Azure Window nach…

Michael Goldschmidt